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Ein Ausflug in die Berge
Duschkas erster Urlaub

Bisher konnte ich fast jedes Jahr mit meinen Zweibeinern eine Reise unternehmen, mal in den Schnee, mal der Sonne hinterher. Es waren kurze Ausflüge oder aber ausgedehnte Abenteuer, die Ihr in meinem Tagebuch nachlesen könnt.

In diesem Sommer ist aber vieles anders. Das Motto lautet kurz und bündig „Premiere“. Kleinfrauchen bleibt zu Hause, Duschka ist zu ersten mal mit dabei,  Schnee und hochsommerliche Temperaturen zur gleichen Zeit...

Bei so vielen neuen Dingen weiß ich kaum, wo ich anfangen soll. Wahrscheinlich macht es Sinn, die Geschichte ganz am Anfang zu beginnen...

Nach den zahlreichen Anstrengungen der letzten Wochen und Monate bin ich ehrlich gesagt ganz schön platt. Die Hundeschule, die Sozialisierungsspaziergänge mit Duschka, ihre Erziehung zu Hause, die Verteidigung meiner Ressourcen... Man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass die Zeit nicht spurlos an uns vorbei geht. Ich bin inzwischen ein Hund mittleren Alters (P.S. Rüden werden nicht alt, sondern grau und interessant).

 



Kein Wunder also, dass sich inzwischen ein gewisser Schlendrian eingeschlichen hat und wir so manchen Nachmittag statt zu arbeiten einfach nur noch gemütlich auf dem Sofa verbringen. Man lässt es sich einfach gut gehen und entrinnt bei einem kurzen Mittagsschläfchen dem Alltagsgeschehen.

 

 

 


Und so haben wir, Chiva und ich, uns einfach überlegt, ob wir dieses Jahr nicht mal einen etwas anderen Urlaub machen sollten. Etwas Bewegung bei gemütlichen Spaziergängen hält nicht nur die müden Knochen fit, sondern hilft auch die paar wenigen, doch überflüssigen Gramm um die Hüften verschwinden zu lassen.

 

 

 


Also schnappen wir uns unsere Zweibeiner (Kleinfrauchen Samira ist diesmal nicht dabei) und machen uns bei herrlichem Wetter für ein paar Tage in die Berge.

Wir wollen nicht übertreiben, man muss nicht jeden Berg erklimmen, schließlich gibt es an einigen Erhebungen ja einen Lift.

 

 

 

Doch irgendwie beginnen bereits bei der ersten Wanderung die Irritationen. Den Ehrgeiz unserer Zweibeiner haben wir anscheinend unterschätzt. Statt locker ein paar kurze Strecken zu laufen, die frische Luft genießen und die Gegend bewundern, artet das Ganze in Tagesausflügen ungeahnten Ausmaßes aus. Mit Rücksäcken beladen und mit Proviant versorgt werden ganze Tagestouren unternommen. Urlaub und Entspannen stelle ich mir etwas anders vor.

 

 

 

 



Die Wege führen uns die Berge rauf und runter. Wir Vierbeiner analysieren die Lage kurz und entscheiden uns, das Tragen jeglichen Gepäcks strickt zu verweigern. Unterlassung als Form eines friedlichen Protestes.

Leute, das geht ganz schön auf die Knochen! Was können wir schon dafür, dass uns unsere Menschen wieder mal falsch verstanden haben.

 

 


Erschwerend hinzu kommt noch, dass wir nicht nur zahlreiche Höhenmeter zu bewältigen haben, sondern der Wegebau in dieser Region stark zu wünschen lässt. Notdürftig befestige Pfade, die keiner TÜV-Abnahme stand halten können, sind nicht nur zusätzlich anstrengend, sondern an manchen Stellen meiner Meinung nach lebensgefährlich.

 

 



Auch die zugegeben interessanten Strecken mit einzigartigen Stationen und herrlichen Panoramaausblicken lassen nicht über diesen unzumutbaren Zustand hinweg täuschen. Hätten wir das vorher geahnt, so wäre die Wahl des Urlaubortes in eine Region gefallen, die einerseits über keine Erhebungen verfügt und andererseits kein Möglichkeit von Gewaltmärschen bietet.

 

 


Ich selbst habe keine Erklärung und auch niemand kann mir die Frage beantworten, warum die Gipfel auf Menschen so anziehend wirken. Auf jede Erhebung stellen sie ein Kreuz auf und dann laufen auch noch alle hin. Es ist eine wohl nur für Außenstehende sichtbare Verhaltensstörung, ein fehlgeleiteter Herdentrieb.

 

 



Da in den Bergen bereits die Schneeschmelze eingesetzt hat, sind die Überquerungen der reißenden Bächer nicht unproblematisch. Das Wasser ist richtig kalt und Frauchen traut sich nicht, ins Nasse zu steigen. Also werden wir wieder mal vorgeschickt.

 

 

 



Natürlich sind wir dieser Aufgabe gewachsen, auf uns kann man sich eben immer verlassen. Es ist nicht schwer, den richtigen Weg ans andere Ufer zu finden, man muss nur manchmal etwas suchen.

 

 

 

 


Schnee bei einer Lufttemperatur von über 30°C?! Zugegeben hier oben sind es ein paar Grad weniger als im Tal, doch das ist kaum der Rede wert. Unsere Zweibeiner laufen in kurzen Hosen und T-Shirts, schmieren tonnenweise Sonnenschutzcreme auf ihre Haut. Es ist richtig heiß! Und doch hält sich hier noch der Schnee. Die Gelegenheit zu einem kleinen Spielchen dürfen wir uns nicht entgehen lassen.

 

 

An zahlreichen Stellen finden wir übereinander gelegte Steine. Die Menschen nennen die Wanderstrecken, auf denen diese seltsamen Gebilde zu finden sind, Omgänge. Für mich sind diese Steinhaufen ein weiterer Beweis, dass Einsamkeit in den Bergen verpaart mit einer kräftigen Sonneneinstrahlung wohl so seine Spuren hinterlassen hat...

 

 


Unterwegs können und müssen wir unseren Durst aus den zahlreichen Bächen stillen. Das Wasser schmeckt gut. Es ist zwar sehr kalt doch richtig erfrischend. Manchmal kann man auch noch eine kleine Dusche nehmen, die bei dieser Witterung richtig gut tut. Duschka muss sich noch etwas gedulden, ich bin noch nicht fertig.

 

 

 

Die Kleine ist anschließend so fertig, dass sie prompt auf Herrchens Schoß einschläft. Kein Wunder, der Tag war für sie und für uns alle sehr anstrengend gewesen.

 

 

 

 

 

Und während wir uns mit dem steinigen und kalten Boden begnügen müssen, ohne unsere Boxen, Körbchen oder wenigstens Decken eine kurze Reise ins Land der Träume wagen, lassen es sich unsere Zweibeiner beim opulenten Essen und Trinken so richtig gut gehen. Wahrlich eine verkehrte Welt!


 


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