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Neues von Abby

Der Zwinger von der Backnanger Bucht

Wie Ihr dem Beitrag „Abby, wo die Liebe hinfällt“ in meinem Tagebuch entnehmen könnt, ist bereits das erste Treffen mit Abby im Mai diesen Jahres eine Liebe auf den ersten Blick. Welch' ein Zufall, der uns zusammen geführt hat. Bin ich so froh, dass Chiva und Abby zur Ausstellung nach Saarbrücken und auch noch zum Grillen in meinen Garten gekommen sind.

Vielleicht gerade deshalb ist es für mich unbegreiflich und schwer zu akzeptieren, dass Abby nun in ihrer Läufigkeit zu anderen Rüden fährt, dass sie nicht zu mir kommen darf. Mitte August drücken jedenfalls meine Zweibeiner die Daumen, sie wünschen ihr einen erfolgreichen Deckakt. Entschuldigt, wenn ich das hier so offen sage, aber diesen Wünschen kann ich mich nicht anschließen. Nein, ich kann nicht über meinen Schatten springen. Nein, ich gönne es keinem anderen Rüden. Schließlich ist es meine Abby.

 

Dann erreicht uns die Nachricht, dass es nicht geklappt hat. In drei Tagen kein einziger Deckakt. Zwei Rüden und trotzdem kein Erfolg. Abby's Frauchen ist maßlos enttäuscht. Das kann ich verstehen, soviel Mühe, soviel Aufwand, leider alles umsonst. So viele haben sich schon auf diesen Wurf gefreut, so viele haben sich schon Hoffnungen auf einen Welpen gemacht. Doch es sollte nicht sein. Keiner weiß warum. Ich selbst habe da so meine eigene Hypothese. Ich bin  überzeugt, dass es Abby genau so geht wir mir, dass sie sich in mich verliebt hat, dass sie ihren ersten Wurf deshalb nur mit mir haben will. Wie? Ich bin eingebildet?! Vielleicht bin ich es tatsächlich, vielleicht aber auch nicht!

Natürlich werden nun alle Interessenten benachrichtigt, auch sie sind verständlicher Weise  betroffen und gleichzeitig enttäuscht. Sie müssen sich nun bei anderen Züchtern melden, dort auf einen Welpen warten. Doch schon schnell legt sich bei Abby's Frauchen die Enttäuschung und der Blick geht wieder klar nach vorne. Die Entscheidung ist getroffen, im Frühjahr 2011 soll es wieder so weit sein, ein neuer Versuch. Vor jedem Zuchtantrag heißt es aber, einen neue Partner wählen. Dazu werden von der Zuchtbuchstelle wieder die aktuellen Rüdenlisten angefordert. Und siehe da, die A's vom fünfzinnigen Hochzeitsturm sind dabei.

Mein Herrchen fiebert immer mit den Züchtern und Interessenten mit, er freut sich wie ein kleines Kind, wenn irgendwo Kromiwelpen auf die Welt kommen. Nach dem Fehlversuch ist auch er traurig. Am 04. September schreibt er deshalb eine Mail an Abby's Frauchen. Noch am gleichen Tag bekommen wir einen Rückruf aus Backnang. Wir werden über den Inhalt der neuen Rüdenliste informiert. Überraschung und Glücksgefühle überwältigen uns fast gleichzeitig. Mein Herrchen ist fast sprachlos, selten habe ich ihn so erlebt.

Normaler Weise beantwortet er eine Züchteranfrage nicht direkt. Er möchte immer ein paar Tage Bedenkzeit haben, damit er sich die Verpaarung genauer anschauen kann. Dann wälzt auch er Listen, schaut sich die Verwandtschaft an, recherchiert im Internet, telefoniert mit anderen Kromibesitzern, Züchtern und dem Rassezuchtverein, macht sich wieder Notizen, zeichnet Stammbäume, schreibt was dazu. Seitenweise Papier. Ich frage mich immer, wie er da noch einen Überblick behalten kann. Doch diesmal ist es anders, er hat Abby’s Verwandtschaft bereits studiert. Klar, nach ihrem Besuch bei uns kam auch ihm schon der Gedanke, dass wir ein schönes Paar wären. Und so ist er vorbereitet und seine Zustimmung kommt sofort. Mich fragt natürlich keiner. Doch das braucht er auch nicht, denn mein Interesse ist nicht zu verheimlichen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf.
 


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