3. Treffen am 21.06.2009
Alle guten Dinger sind drei, das gilt auch für meinen Kromi-Treff. Doch irgendwie ist in diesem Jahr alles ganz anders. Gut, dass immer wieder neue Gesichter zu meiner Wanderung erscheinen, ist nicht ungewöhnlich, doch dass meine Schwester Akira und meine Ziehfamilie fehlen, das hat es noch nicht gegeben. Die sechs „guten” Gründe sind mir bekannt, trotzdem in Zukunft gibt es kein Pardon.
Leider fehlen auch meine Freunde aus der Nachbarschaft Bobby und Pixi, hoffentlich sind sie nicht krank.
Treffpunkt ist wie immer der Parkplatz an der Freilichtbühne. Einige kennen die Örtlichkeit bereits von den letzten Wanderungen, vor allem die Hochzeitstürmler, meine Verwandten. Wie immer scheuen sie keinen auch so langen Weg, um mich mal zu besuchen und bei der Veranstaltung zu unterstützen.
Das Anleinen auf dem Parkplatz verhindert den unnötigen Stress nicht nur bei uns Vier-, sondern auch bei unseren Zweibeinern. Gelegenheit zum Freilaufen haben wir später auf der Wanderung noch ausreichend.
Glatt trifft Rau. Der Kromi-Insider kennt die unterschiedlichen Fellvarianten, doch ein Außenstehender dürfte sich nicht zu Unrecht wundern. Also noch mal: es sind wirklich zwei Kromis! Kein Scherz, kein Betrug.
Warum es so unterschiedliche Vertreter unserer Rasse gibt? Mir fallen zwei Gründe ein. Erstens sind wir alle Individuen, kleine Persönlichkeiten, die auch optisch unterschiedlich wahrgenommen werden wollen. Zweitens sind auch die Vorlieben und Wünsche der Hundehalter verschieden, so hat jeder „seinen” (Lieblings-)Kromi.
Doch nicht nur wir Hunde begrüßen und freuen uns auf den gemeinsamen Spaziergang. Auch unsere Menschen sind glücklich, denn manche haben sich schon eine Ewigkeit lang nicht mehr gesehen. Und da merkt man, wofür so ein Treffen alles gut sein kann.
Trotz dieser vielen Argumente kann ich mein Herrchen nicht davon überzeugen, die Veranstaltung öfters stattfinden zu lassen. Er meint nur, dann hätten wir keine Zeit mehr, die anderen Wanderungen zu besuchen. Hat er da Recht, ist es nur eine Ausrede oder nimmt er mich gar auf den Arm? Was meint Ihr?
Das Saarland ist dünn besiedelt mit Kromis, viele davon sind schon älter und lassen sich kaum zu einer Wanderung motivieren. Vielleicht liegt das daran, dass sie glauben, mit uns Jüngeren nicht mehr mithalten zu können. Doch das kann nicht stimmen, denn wie beschreibt uns die Literatur zutreffend: bis ins hohe Alter aktiv und verspielt.
Jedenfalls freue ich mich in diesem Jahr ganz besonders über die Unterstützung aus Hessen in Form eines Gegenbesuches aus Oberursel, hier auf dem Bild zu sehen die „Oberursel-Fraktion”.
Doch die Veranstaltung ist nicht nur für Hunde und Hundehalter gedacht. Besonders wichtig, ja sogar eine Pflicht ist sie für Interessenten. Dieses Jahr können wir sogar drei Familien begrüßen, alle hier aus der Umgebung.
Man kann nie wissen, vielleicht wird der eine oder andere von ihnen demnächst einen Welpen aus unserer Rasse zu sich aufnehmen dürfen und bei den nächsten Veranstaltung nicht mehr solo erscheinen?!
Die Menschen kommen schnell ins Gespräch. Die Stimmung ist super, das Wetter toll. Was braucht man mehr für einen gelungenen Nachmittag? Klar, uns Hunde natürlich!
Etwas Wasser zur Erfrischung gefälligst? Am Kneipp-Bad ist ein kurzer Zwischenstopp angesagt. Mutige könnten hier ein Bad nehmen, doch die Warnschilder weisen darauf hin, dass wir Vierbeiner nicht ins Wasser dürfen. Die Zweibeiner aber ziehen ihre Schuhe und Socken aus und gehen mit ihren stin... Füssen da durch.
Danke, da brauche ich kein Warnschild mehr, um dieses Wasser zu meiden!
Und schon sind wir beim nächsten Tagesordnungspunkt angelangt, der Vorstellung. Im Vordergrund, mit dem Rücken zu uns sitzt meine Schwester Akhira, dahinter läuft Banja-Arielle, beide vom fünfzinnigen Hochzeitsturm.
Mein Halbbruder Barney vom fünfzinnigen Hochzeitsturm darf auch mal in die Mitte. Während sein Frauchen noch redet, werden von allen Seiten bereits Bilder gemacht.
Apropos Bilder, an dieser Stelle möchte ich mich bei Barney’s Herrchen nochmals für all die Bilder, die Ihr auf dieser Seite bewundern könnt, bedanken.
Das ist Alpha von der Papiermühle, sie ist (aber nur von der Fellart her) „rau”. Was mir besonders an ihr gefällt ist nicht nur ihre ruhige und ausgeglichene Art mit jungen Draufgängern wie mir umzugehen, sondern auch das lange Fell. Übrigens ist ihre Mutter hier im Saarland geboren, Bibby vom mittleren Gottwill.
Wir verbleiben bei unseren Gästen aus Hessen. Mit Bella von der Weberkarde und Ayk vom Schloss-Blankenstein stellen sich nun zwei weitere raue Kromis vor, die bei dieser Wanderung zum ersten Mal die größere Fraktion bilden. Dass wir diesmal so viele raue Kromis begrüßen dürfen, finde ich wirklich super, denn sie stellen schließlich auch die Mehrheit unserer Rasse dar. Leider haben es in der Vergangenheit nur sehr wenige zu meinen Kromi-Treffen geschafft.
Aline Hacher Dricht (Rufname Titine) ist sogar aus Frankreich zur Wanderung angereist. Dies ist auch für ein Dreiländereck, das das Saarland nun mal darstellt, nicht selbstverständlich. Schließlich sind in Frankreich und in Luxemburg noch weniger Kromis, als bei uns im Lande.
Übrigens Verständigungsprobleme haben wir Hunde nicht, denn Titine spricht ja immer noch ein ausgezeichnetes Kölsch, sie ist in Erftstadt geboren.
Das ist Anka Hacher Dricht. Ihr Frauchen war schon bei meiner ersten Wanderung dabei, damals hat sie noch auf einen Welpen gewartet. Wie gesagt, alle Kromihalter haben mal klein angefangen, sprich als Interessenten.
Die Spots gehen an, der Applaus ist ohrenbetäubend, das Blitzlichtgewitter der Fotoapparate blendet mich. Der Vorhang geht auf, ich betrete die Bühne, mein Frauchen darf mich an der Leine begleiten.
Gut, ganz so glamourös ist es nicht. Auch wenn man das Klicken der Fotohandys und Kameras vernehmen kann, so ist meine Vorstellung doch wenig spektakulär, nur mein Name und der meiner Eltern. Dabei bin ich doch der Star, der Grund dieser Veranstaltung. Dies wird nicht erwähnt und auch nicht gewürdigt.
Und was lerne ich daraus? Was ich in meinem Rudel und meinem Zuhause bereits geschafft habe, nämlich immer im Mittelpunkt zu stehen, das gelingt mir hier nicht. Warum eigentlich nicht? Weil jeder von uns Vierbeinern für seine Familie der Star ist, der Liebling. Hier bin ich einer von vielen.
Vor zwei Jahren war Hopi von der Napoleonsnase noch in Begleitung von Juniper zur Wanderung erschienen. Diese ist aber leider inzwischen über die Regenbogenbrücke gegangen. Doch inzwischen hat Hopi in Paris eine neue Freundin gefunden, so zusagen aus dem Heim in ihr Heim aufgenommen. Selbstverständlich muss diese zu der Wanderung auch mitgenommen werden. Ich glaube da hat Paris sich aber gewundert, so viele Kromis auf einmal.
Das große, ältere Mädchen ist Roxi (eine Puddel-Schäferhund-Dame). Die ist zwar inzwischen in die Jahre gekommen, doch sie war - wie ihre Zweibeiner noch heute voller Stolz erzählen - früher sehr erfolgreich bei Agility gewesen. Sie wird hier von Danny und Jacky begleitet.
Von Luke Skywalker vom Adam’s Zotteln, einem Schapendoes, fehlt ein Bild. Er traute sich nicht in die Mitte, hat aber alles aus einer sicheren Entfernung beobachtet.
Nachdem die lästigen Formalitäten erledigt sind, können wir den Spaziergang endlich wieder fortsetzen. Denn so schön es auch ist, mal im Rampenlicht zu stehen, mit anderen Vierbeinern laufen, erfüllt ein Kromiherz mit noch viel mehr Freude.
Nach soviel Bewegung müssen sich die inzwischen müden Zweibeiner ausruhen. Während wir Hunde mit Wasser und ein paar trockenen Leckerlies Vorlieb nehmen müssen, genießen unsere Frauchen und Herrchen Kaffee und Kuchen. Und das Eis dürfen wir auch nicht vergessen.
Links neben Anka ist auf dem Foto leider nur der Rücken von Blümchen zu sehen, einer Coton de Tuléar-Hündin, die sich vorher wie Luke vor der Verstellung gedrückt hat.
Auch Banja-Arielle ruht sich auf ihrer Decke aus...
während Anka sich nochmals für die Fotografen in Pose bringt.
Ayk beobachtet das alles von seiner Lieblingsposition, Herrchens Schoß.
Nachdem wir alle ausgiebig geruht, unsere Zweibeiner ihren Kalorien- und Koffeinbedarf gestillt haben, muss noch ein Gruppenbild der Kromfohrländer her. Hopi ist zu diesem Zeitpunkt leider schon weg und fehlt deshalb auf dem Foto.
Und nun wissen wir auch, warum sich Banja-Arielle vorher ausgeruht hat. Bei mir Zuhause ist noch Spielen angesagt.
Und kaum habe ich nicht aufgepasst, schon räumen die Damen mit Barneys Unterstützung mein Körbchen auf oder besser gesagt aus.
Noch ein gemeinsamer Blick auf die Decke, dann wird geschnüffelt. Die Entscheidung der drei Juroren ist einstimmig gefallen: das gute Stück muss doch in die Wäsche!
Und damit ist wieder eine meiner Wanderungen zu Ende gegangen. Ich hoffe alle haben ihren Spaß gehabt. Nun bin ich mal gespannt, wenn wir alles im nächsten Jahr begrüßen können, wenn es wieder heißt: Ayk’s Kromi-Treff.
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