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Familienzuwachs, das B nach dem A

Die Pause war absolut nötig, hätte nie gedacht, dass die Flucht so anstrengend sein würde. Doch die dadurch verlorene Zeit konnte ich leider nicht mehr aufholen. Meine Halbgeschwister kommen am 28. September auf die Welt, ohne dass ich dabei sein kann. Sieben muntere und gesunde Racker, vorne auf dem Bild liegt Barney (Winnie Puuh), dahinter von links nach rechts Buddy (Snoopy), Banja-Arielle (Arielle) und Bakira (Chocolat). Nicht auf diesem Foto zu sehen sind leider Baluna (Zottelchen), Bayou (Harry Potter) und Benito (Pünktchen). Übrigens in Klammern stehen die Pseudonyme bzw. Künstlernamen.

Früh übt sich, wie Ihr hier sehen könnt. Kein Wunder, dass uns eine Verbrecherlaufbahn  vorbestimmt ist. Wir machen das Beste daraus und üben schon in der Kinderstube fleißig den Nahkampf. Da steht uns, den A-Geborenen, der B-Wurf wahrlich im Nichts nach. Wie die Aufnahmen beweisen, braucht man sich über mangelnde Motivation jedenfalls nicht zu beschweren. Strebsame Musterschüler kann man da nur sagen.

 

 

So kommt es eben, dass manch ein heftiger Streit nur noch durch Einzelhaft in den Griff zu bekommen ist. Klar werden da noch am Gitter von Angesicht zu Angesicht ein paar Nettigkeiten ausgetauscht, paar Beleidigungen nachgeschoben, die Zähne gezeigt oder auch mal das Gegenüber angeknurrt. Doch das ist alles nur ein Schauspiel und soll uns auf unser späteres Leben vorbereiten. Früh übt sich, was mal groß sein will.

 

 

Meine Mama ist ganz schön geschafft, die sieben Zwerge wachsen schnell und sind auch ganz schön munter. Wenigsten geht meine Schwester Akira ihr bei der Erziehung der kleinen Rasselbande zur Hand. Immer ein wachsames Auge für die jeweilige Situation, ein klärendes Wort, ein offenes Ohr und selbstverständlich mit Rat und Tat zur Stelle. Manchmal muss ein Welpe mal nachsitzen. Da wird das Problem eben im Vieraugengespräch gelöst.


 

Klar ist so ein Welpen-Alltag anstrengend, da gehören Ruhepausen fest zum Zeitplan dazu. Verarbeiten, ausruhen, entspannen und regenerieren! Alle vorhergehenden Streitigkeiten sind vergessen. Ein gemütlicher Platz wird gesucht, auf einem ach so kleinen Stück Decke rollt man sich ein, Hauptsache es ist kuschelig warm. Die Augen gehen zu, die Ohren klappen ein, es ist Siesta angesagt. Eine Mütze voll Schlaf, bevor es mit den Übungen weiter gehen kann.

 


Wenn sie dann wach werden, so sehen die Gesichter noch ganz schön verschlafen aus. Doch lasst Euch nicht täuschen, die Welpis sind hellwach! Nur ein kleiner Wink reicht aus und es kommt wieder Stimmung in die Bude. Nur eine kleine Spielaufforderung und die Post geht ab. Dann wird wieder Unsinn angestellt, am Spielzeug (oder Socken) gezogen, Nachlaufen oder Verstecken gespielt und mächtig bis zum Umfallen „gekämpft“.

 


 

Da hätte ich ja fast was ganz Wichtiges vergessen. Das Rumtoben mit seinen Geschwistern ist zwar schön und macht Spaß, doch noch viel besser ist es, die Besucher auf Trapp zu halten.
Hey, das haben die kleinen aber schon super drauf! Mal die Augen verdrehen, mal ein Leckerchen aus der Hand nehmen, auf dem Finger vorsichtig rumkauen. Die Rotznasen wissen schon ganz genau, was sie wollen! Denn bei dem ganzen Getue geht es nur um die eine entscheidende Winzigkeit, wie wickele ich die Zweibeiner um den Finger ein.

Es ist mit die schwierigste und wichtigste Übung für einen Welpen, denn sie entscheidet, wer später im neuen Zuhause den Ton angeben wird. Also für alle Welpen, die diese Zeilen lesen: übt, übt, übt! Es lohnt sich.

 

Und wenn alle Spielchen nicht den gewünschten Erfolg bringen, dann muss man in die Trickkiste greifen und seinen besten Trumpf ausspielen. Schmusen! Ihr werdet es nicht glauben, aber da werden die stärksten Knie weich. Ich habe noch keinen Zweibeiner erlebt, der an dieser Stelle widerstehen konnte.
Klar, dass man in dieser Situation entspannt und zufrieden ein kleines Nickerchen machen kann, schließlich hat man sein Ziel ja doch noch erreicht.


 

Und dann kommt der Augenblick eines Besuches, der immer kommen muss, der Abschied. Die fremden Zweibeiner fahren wieder nach Hause. Für die Welpen ist es nicht so tragisch, sie bleiben (vorerst) ja noch zusammen. Außerdem wissen sie ja ganz genau, dass bald ein neuer Besuch kommen wird. Doch die Zweibeiner leiden, wenn sie keinen von den Kleinen mitnehmen können/dürfen.
An dieser Stelle kann man erkennen, wie gut und überzeugend man als Welpe vorher war. Die Noten mangelhaft und ungenügend werden nur beim völligen Desinteresse vergeben. Ein kühler und zurückhaltender Ausdruck als Zeichen der Unentschlossenheit beim Besucher wäre als ausreichend zu deuten. Kommt kein Lächeln mehr auf das Gesicht der Zweibeiners, das kann man mit befriedigend bewerten. Entsteht ein Streit, ob man noch einen zweiten Hund aufnehmen sollte, so war die Leistung immerhin gut. Fließen Tränen bei den Besuchern, so kann mit sehr gut benotet werden.


Doch Ihr könnt mir glauben, weniger als eine Drei (befriedigend) wäre schon eine Schande für einen Welpen. Und schaut selbst, wie mein Kleinfrauchen Samira hier reagiert. Ich würde sagen, das war eine Eins mit Sternchen. Gut gemacht meine Halbschwestern und Halbbrüder. Ich bin stolz auf Euch.
 


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