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Die Zeit des Wartens

jetzt heißt es sich in Geduld üben

Eigentlich klingt das alles so einfach, ein Züchter lässt seine Hündin decken, dann kommen Welpen auf die Welt und ein paar Wochen später gibt es ein paar überglückliche Familien, die einen süßen Kromi nun ihren eigenen nennen können. Total easy, kein Stress, pure Entspannung. Doch das alles ist nur die reine Theorie, die Wahrheit sieht ganz anders aus. Die Zeit des Wartens prägt die Wochen und Monate, warten auf die Genehmigung des Zuchtantrags, warten auf die Läufigkeit, warten auf die Stehtage und den Deckakt, warten auf die Bestätigung, dass es auch geklappt hat, warten auf die Geburt der Welpen, warten auf den ersten Welpenbesuch, warten auf die Welpenabgabe... Und im kollektiven Warten sind alle versammelt: die Züchter, die Rüdenbesitzer, die Interessenten.

Wie gut, dass wir Hunde in Hier und Jetzt leben. Natürlich freue ich mich, wenn Abby (möglichst bald) zu Besuch kommt, doch ich blättere nicht ständig im Kalender nach, rechne nicht hin und her, welcher Termin besser oder schlechter wäre. Wenn es soweit ist, dann ist es soweit! Wir Hunde gehen das Ganze viel entspannter an als unsere Zweibeiner. Schließlich gilt es die Zeit sinnvoll zu nutzen, statt mit Warten zu vergeuden. Und was kann es Sinnvolleres geben, als zu chillen, mit unseren Menschenrudeln ausgiebig Spaß zu haben und stundenlang Spazieren zu gehen.


Und trotzdem erlebe ich in diesen Tagen ein paar Besonderheiten. Auch früher haben schon mal Interessenten bei uns angerufen, weil sie sich in einen Kromi verliebt haben und sich informieren wollten, doch nun interessieren sich die Menschen für mich. Sie wollen den(!) Deckrüden kennen lernen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, so ins Rampenlicht gerückt zu werden, vor allem nicht, wenn die Besucher mit mir spielen und ich das eine oder andere Leckerchen bekomme. Schon als Welpe fand ich ein Wort besonders toll: Geschenke. Ich bin nicht käuflich, aber meine Aufmerksamkeit hat schon ihren Preis.


In ein paar Wochen werde ich fünf Jahre alt und ich habe es bisher noch nicht geschafft, mein Schwesterchen Akhira zu besuchen. Wie viele Termine wurden angedacht, durch Läufigkeiten wieder gestrichen, wie viele Telefonate geführt und alles wieder vor sich her geschoben. Irgendwie sollte es nicht sein. Und nun, obwohl wir eigentlich täglich auf Abby’s Anruf warten, unsere Gedanken sich nur mit dem Decktermin beschäftigen, ja gerade jetzt ist es endlich so weit. So etwas nenne ist, die Wartezeit wirklich sinnvoll genutzt. Schwesterchen Akhira und Halbschwesterchen Banja-Arielle zeigten mir nicht nur ihre Wiesen und Wälder, auch im Haus wird mir unmissverständlich klar gemacht, wer hier der Chef ist. Ich füge mich meinen Schicksal. So schlimm ist es auch nicht, schließlich darf ich von Zeit zu Zeit sogar meinen Kopf von der Decke heben.

Außer der Besuche bei Geschwistern kann man sich die Zeit auch mit social walks vertreiben. Besonders angetan bin ich von denen in Darmstadt, die von der Hundeschule doggi-fun veranstaltet werden. Besuch bei meiner Ziehfamilie ist da natürlich immer mit eingeplant. Leider finden diese aber so selten und unregelmäßig statt. Was social walks sind? Es ist eine Mischung aus einem Spaziergang und einem Hundeschule-Unterricht. Das bedeutet, dass in ein ganz gewöhnliches im Rudel durch den Wald Gehen einige Übungen eingebaut sind, die die Vier- und vor allem die Zweibeiner zu meistern haben. So bleibt es abwechslungsreich und wird nie langweilig.


Und so warten mein Menschenrudel uns ich einfach weiter ab. Wir üben uns in Geduld, vertreiben uns die Zeit mit sinnvollen und manchmal auch weniger sinnvollen Dingen, haben Spaß, bleiben locker und gelassen, freuen uns aber auch auf einen baldigen Besuch von Abby.
 


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